Auf „Schuh’sters Rappen“

Vollmondwanderung am Mittwoch, 27. Dezember 2023

Raunachtsmagie in Vierhöfen   

Der Freundeskreis Vierhöfen e.V. lud am 27.12.23 alle interessierten Mitbürger und Gäste zu einer Vollmondwanderung ein. Am dritten Tag der sagenhaften Raunächte war ein vier Kilometer langer Rundweg über Vierhöfens Wald- und Feldwege geplant. Gut 50 Personen aller Alterklassen folgten dem Ruf des gemeinnützigen Vereins, um mehr über die alten Sagen, Riten und Geschichten unserer Ahnen zu erfahren. Begleitet wurde die Gruppe von einem Team des NDR Fernsehens.

Die Raunachtszeit beginnt am 21.12. bzw. 24.12. und dauert bis zum 03. bzw. 06.01. (Dreikönigstag), je nachdem, ob man die Tage nach dem keltischen oder heutigem Kalender begehen möchte.

Der keltische Kalender berechnete das Jahr in Mondzeiten. So fehlten jedoch 11 Tage, bzw. 12 Nächte, um das Jahr tatsächlich ‚voll‘ zu bekommen. Diese fehlenden Tage hängten die Kelten und Germanen einfach als Schalttage hinten ran. Das ist die Zeit ‚Zwischen den Jahren‘. Die 12 Raunächte sind damit quasi aus der Zeit gefallen. Sie gelten seit jeher als besonders magische und geheimnisvolle Zeit. Man sagt, dass nun die Tore zwischen dieser und der Anderswelt ganz besonders weit offen stehen. Geister tummeln sich auf der Erde und der Kontakt zu den verstorbenen Ahnen ist besonders leicht aufzunehmen. In den Raunächten lässt sich ganz besonders gut in die Zukunft blicken, orakeln oder weissagen.

Diese Schwellenzeit soll die Gesetze der Natur außer Kraft setzen. So soll man Tiere sprechen hören können, und allerlei andere unerklärliche Dinge passieren auf der Welt.

Die Gruppe wurde von Ulrike Aschenbrenner und Matthias Schuh durch Vierhöfens Peripherie geführt. Nachdem die letzten Straßenlaternen hinter sich gelassen wurden, stellte sich eine ganz besondere Stimmung ein. Ein paar Gaslaternen wurden mitgeführt, aber ansonsten war der Vollmond der einzige Begleiter in dieser schönen Nacht.

Immer wieder wurde Halt gemacht und Hintergründe zu den Raunächten erklärt. Sagen von der Wilden Jagd rund um Wotan und Frau Holle jagten dem Einen oder Anderen einen Schauer über den Rücken. Die Frage, warum man eigentlich zwischen den Jahren keine Wäsche waschen darf, wurde genauso geklärt, wie dass das Glückssymbol Hufeisen und das Glücksschwein beide ihren Urspung in den Geschichten der Raunachtszeit haben.

Die Gruppe erreichte schließlich die Luhe. Schmale Trampelpfade und das Überspingen von kleinen Bächen machte die Wanderung zu einem echten Abenteuer. Wie auf Bestellung hörte man immer wieder den Ruf eines Waldkauzes. Glühwein und Früchtepunsch wurde in der Pause direkt am Fluss genossen. Auch hier lauschten Groß und Klein weiteren Geschichten. Matthias Schuh hatte einen Korb voll mit verschiedenen Kräutern dabei, die sich für die Raunächte zum Verräuchern anbieten. Schließlich ging es wieder zurück nach Vierhöfen.

In der Zivilisation und dem Hier und Jetzt angekommen, erläuterten die beiden Raunachtsführer, welche Traditionen und Rituale heute noch die Zeit der 12 Nächte zwischen den Jahren bereichern können. Das Fazit der Gäste war dann durchweg positiv. Ein toller Abend mit viel Magie in der Luft. Und so hoffen viele, dass die Raunachtswanderung auch im nächsten Jahr wieder stattfinden wird.

Der Bericht über die Wanderung wurde am 13.01.2024 im NDR in der Sendung Nordtour gesendet und ist in der ARD Mediathek zu finden, hier gehts zum Beitrag: Die magische Zeit der Raunächte

Auf in die Pilze am Samstag, 14. Oktober 2023

Morgens um 10 Uhr trafen sich ca. 25 Naturbegeisterte am Alten Postweg, um mit Matthias in die Welt der Pilze einzutauchen. Das Wetter der vergangenen Wochen lieferte den Pilzen einen kräftigen Schub für ihr Wachstum, sodass sie zahlreich im Wald bzw. am Wegesrand zu finden waren.

Die Rauhen Berge bei Westergellersen am Samstag, 15.04.2023

Die Tour am Samstag, 15. April 2023 “Auf Schuh’sters Rappen“ war wieder eine tolle Entdeckungsrunde mit Matthias Schuh! Trotz Nieselregen hatte sich eine Gruppe von Naturbegeisterten am frühen Morgen am Waldbad Westergellersen eingefunden, um die Rauhen Berge kennenzulernen. Matthias führte die Gruppe durch einen zauberhaften Buchenwald, über Wiesen, entlang eines Baches und wieder zurück durch einen Mischwald. Die faszinierende Pflanzenwelt, vom kleinen Buschwindröschen bis hin zur beeindruckenden Buche, wurde uns auf der Runde von Matthias lebendig und einprägsam erklärt.